Die DATRON AG entwickelt, produziert und vertreibt innovative Fräsmaschinen, insbesondere für die Hochleistungsbearbeitung von Aluminium und Verbundmaterialien, hochwertige Fräswerkzeuge sowie Dosiermaschinen für industrielle Dicht‐ und Klebanwendungen. Am derzeitigen Firmenhauptsitz in Mühltal-Traisa befindet sich die Firmenzentrale, welche auch eins von mehreren Technologiezentren in Deutschland beherbergt. Im Odenwald, genauer in Lindenfels-Winterkasten, befindet sich der Sitz der DATRON Tool Technology GmbH, wo in einer eigenen Schleiferei mit modernsten Technologien Werkzeuge gefertigt werden, häufig auch individuelle Kleinstserien auf unmittelbaren Kundenwunsch.

Ende 2021 / Anfang 2022 hat uns die DATRON Tool Technology GmbH bereits mit einer großzügigen Werkzeugspende unterstützt und uns zu einer Werksführung nach Winterkasten eingeladen. Pandemie-bedingt haben wir den Besuch auf einen späteren Zeitpunkt verlegt, und ihn jetzt im Oktober 2024 endlich nachholen können. Ingesamt 13 interessierte, in den meisten Fällen schon CNC-begeisterte Makerinnen und Maker sind der Einladung gefolgt.

Beim ersten Stop in Lindensfels-Winterkasten konnten wir die verschiedenen Schritte der Fertigung von Fräswerkzeugen besichtigen, angefangen vom von der Produkt-Idee und Entwicklung, über die verschiedenen Bearbeitungsschritte bis hin zur Endkontrolle und dem Versand. Durch die moderne Ausstattung und entsprechende Ausgestaltung der Prozesse wird ein wirklich beeindruckender Automatisierungsgrad bei der Werkzeugfertigung erreicht. Für alle Teilnehmer:innen, die bisher eher auf der Nutzerseite zu finden waren, eine wirklich spannende Gelegenheit für neue Einblicke und eine neue Perspektive!

Anschließend ging es mit dem Auto nach Mühltal-Traisa zum Firmenhauptsitz, wo wir uns zunächst mit Snacks und Getränken stärken konnten, bevor wir einen Überblick über die Firmengeschichte, das aktuelle Produktportfolio sowie die internationale Ausrichtung der Firma bekamen. Insbesondere der verhältnismäßig junge Bereich an CNC Dosiermaschinen hat zu vielen interessanten Fragen aus dem Publikum geführt.

Zuletzt hatten wir im Technologiezentrum (etwas vereinfacht ein Showroom) die Gelegenheit, die aktuellen Maschinen live zu sehen. Von der "kleinen" DATRON neo bis hin zur DATRON MXCube waren so gut wie alle Maschinen dort zu sehen. In einer Live-Demo fertige die DATRON neo ein Beispielteil aus Aluminium und zeigte hier die beeindruckenden Möglichkeiten einer verhältnismäßig kleinen Maschine. Insbesondere die sehr intuitive Steuerung DATRON next hat alle Teilnehmer:innen nachhaltig beeindruckt. Mit Touch- und Wischgesten zur Steuerung der Spindel, Kamera-basierten Antasten des Werkstücks und einfachem Einzeichnen der Antastoperation per Finger auf das Kamerabild und einer super simplen Werkzeugverwaltung ist die Maschine sowohl für Profis als auch für Autodidakten wie bei uns im Makerspace sehr einfach zu bedienen.

Wir möchten der DATRON AG und der DATRON Tool Technology GmbH herzlich für die Gelegenheit der Werksführung und die investierte Zeit danken. Die insgesamt 4 Stunden waren für alle Teilnehmer:innen sehr informativ und haben einen tollen Einblick sowohl in die Werkzeugfertigung als auch in die Welt der modernen Fräsmaschinen gegeben. Positives Feedback von allen Teilnehmer:innen lässt uns darauf hoffen, dass wir den Besuch nach dem Umzug in den neuen Firmensitz in Ober-Ramstadt wiederholen können.

Diesmal geht es zusammen mit unserem Mitglied Lennart  in die Metallwerkstatt, wo er aus Kupfer- und Stahlblech eine unglaublich realistische Rose als Geschenk gebaut hat. Während bei den Blütenblättern der Lasercutter zum Anzeichnen der Form für die Blechschere helfen konnte und das Kupfer sich noch leichter zum Biegen überreden liess, war bei den stählernen Blättern und am Stiel richtig Fingerspitzengefühl für Lennarts erste Schweissnähte gefragt. Wir sind zutiefst beeindruckt und hoffen, seine Lebensgefährtin war es auch!

Etwas verpätet haben wir im Maker Spotlight März etwas Besonderes - eine kleine Werkzeugmaschine im Eigenbau.

Nils, unser Bereichsleiter für die Lederbearbeitung, hat aus Holzresten, Metallfundstücken und einer Klinge für Cuttermesser eine Leder-Spaltmaschine gebaut. Üblicherweise dafür genutzt um Gürtel in der Nähe der Schnalle auszudünnen, kann man auch für viele andere Zwecke Leder mit dem Selbstbau dünner 'hobeln'. Vergleichbare Maschinen kosten im Handel knapp 200€, so dass dieses kleine Upcycling-Projekt nicht nur bei der Nachhaltigkeit, sondern auch finanziell voll glänzen kann.

Sicherheitsunterweisungen sind im Makerspace von allen Gästen und Mitgliedern vor der Verwendung unserer Maschinen zu absolvieren. Für viele Maschinen-Typen haben wir inzwischen Online-Material in unserer Lernplattform erstellt, und für einige Maschinen ist eine Online-Unterweisung mit abschließender Wissensüberprüfung ausreichend.

Andere Maschinen sind allerdings zu komplex oder zu gefährlich, sodass eine Einweisung vor Ort an der Maschine erfolgen muss. Diese Einweisungen werden von erfahrenen, freiwilligen Mitgliedern durchgeführt, und da es naturgemäß in den meisten Fällen mehr Wünsche nach Einweisungen als Einweisungsangebote gibt, gibt es eine Warteliste für die einzelnen Maschinen. 

Am Wochenende des 16. und 17. März fand nun das erste Einweisungswochenende im Kalenderjahr 2024 statt. Dies sind von Mitgliedern für Mitglieder organisiere Events, hier wird ein Wochenende lang der Fokus auf Einweisungen gelegt und ein Programm mit möglichst vielen Sicherheitsunterweisungen zusammengestellt. So fanden an diesem Wochenende 30 Einweisungs-Veranstaltungen für 10 verschiedene Maschinen statt:

• 3D Druck
• Abene Fräse (Metallbereich)
• Abricht- und Dickenhobel (Holzbereich)
• Bandsäge
• Lasercutter
• Oberfräse
• Scheidplotter
• Schweißen und Plasmaschneiden
• Siebdruck
• Töpfern

Die Hallen im Makerspace waren voll, immerhin haben diese Angebote Platz für insgesamt rund 140 Teilnehmer:innen geboten, die nach dem Wochenende nun eine neue Einweisung und damit mehr Möglichkeiten im Verein haben. Natürlich darf auch die Verpflegung nicht zu kurz kommen, so wurden frische Waffeln für alle Einweisenden und für die Teilnehmenden gebacken.

Vielen Dank möchten wir an dieser Stelle vor allem bei den Organisatoren des Einweisungstags bedanken, es war ein toller Erfolg! Ebenfalls natürlich bei den Einweisenden, die diese Einweisungen in ihrer Freizeit durchführen und ohne die der Verein nicht funktionieren würde.

Im Rahmen unseres monatlichen Maker Spotlights werfen wir heute einen Blick auf das jüngste Werk eines unserer kreativen Köpfe: Nach einigen lustigen Fehlschlägen, die er liebevoll in unsere #outtakes-Sammlung einreihte, ist es unserem Mitglied Steven gelungen, einen Ring nicht etwa zu schmieden, sondern zu drehen. 

Der Ring, an der Drehbank aus robustem Chirurgenstahl 1.4404 gefertigt, hebt sich durch seine ausgefallene Steineinlage ab. Der grüne Malachit und rote Koralle – die eher ins Orange spielt – wurden Schichtweise als Pulver aufgetragen und dabei mit nichts Geringerem als Sekundenkleber fixiert. Dieses DIY-Detail zeigt einmal mehr, wie Alltagsmaterialien auf künstlerische Weise zum Einsatz kommen. Die auf Hochglanz polierte Oberfläche hat der Ring einer geduldigen Politur bis auf 3000er Feinschliff zu verdanken.

Das fertige Stück ist nicht nur schön anzuschauen, sondern auch eine Inspiration für unkonventionelle Fertigungsmethoden. Wer weiß – vielleicht bringt das den einen oder die andere ja auf eigene glänzende Ideen.